Das Bundeskartellamt hat wegen kartellrechtswidrigen Absprachen im Zeitraum von Mitte 2002 bis Juni 2016 Bußgelder in Höhe von insgesamt rund 646 Millionen Euro gegen die Ilsenburger Grobblech GmbH, die thyssenkrupp Steel Europe AG und die voestalpine Grobblech GmbH sowie drei verantwortliche Personen verhängt, weil sie sich über bestimmte Aufpreise und Zuschläge für Quartobleche in Deutschland ausgetauscht und verständigt haben. Quartobleche sind warm gewalzte Stahl-Flacherzeugnisse. Sie kommen insbesondere in den Bereichen Brückenbau, Hochbau, Schiffsbau, Kessel- bzw. Druckbehälterbau, allgemeiner Maschinenbau, sowie zum Bau von Windtürmen und Pipelines und in der Offshore-Industrie zum Einsatz. Für Unternehmen, die diesen Stahl verarbeiten, haben insofern vermutlich deutlich überhöhte Preise gezahlt. Ihnen sind also Schäden entstanden, die sie mit Hilfe rechtlicher Instrumente geltend machen können. Dabei können auch solche Abnehmer einen Anspruch auf Schadensersatz haben, welche die Produkte bei sogenannten „Kartellaußenseitern“ bezogen haben. Es ist es daher empfehlenswert, eine mögliche Schadensersatzzahlung feststellen zu lassen und im Anspruchsfall den Schadensersatz geltend zu machen.
Geschädigte werden aber potentiell von den vermeintlichen Aufwänden und Hürden für die Geltendmachung ihrer Ansprüche abgeschreckt: beginnend mit der Sammlung, Sichtung und umfassenden Auswertung der zugrundeliegenden Unterlagen (z.B. Kaufverträge, Rechnungen, Lieferscheine). Tatsächlich kann diese Arbeit in der erlebten Praxis problematisch sein und wird viel zu häufig unterschätzt. Fehlen aussagekräftige, valide Nachweise ist der Versuch einer Anspruchsdurchsetzung – auch aus Kostengründen – nicht zu empfehlen!
Wir bieten Ihnen mit unseren Services basierend auf modernsten Technologien eine Lösung: Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz lassen sich die betreffenden Informationen aus den vorhandenen Dokumenten (Kaufverträge, Rechnungen, Lieferscheine) schnell und einfach ermitteln. Hierzu ist es nicht erforderlich, die relevanten Unterlagen vorher händisch vom Geschädigten sichten und sortieren zu lassen. Auch eine Digitalisierung der Unterlagen muss nicht dem Geschädigten zur Last fallen. Steuerung und Koordination der Zusammenarbeit der Beteiligten werden mit Hilfe von IT Werkzeugen aufwandsarm und transparent abgebildet. Lassen Sie sich bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche bei Unterlagensammlung, Digitalisierung, Datenauswertung und Schadensermittlung unterstützen. Erfahren Sie im Folgenden, wie so die Zufriedenheit aller in dem Prozess Beteiligten erhöht und die Substantiierung der Schadensersatzansprüche erleichtert wird:
Sammlung der relevanten Unterlagen
Häufig scheuen sich die Geschädigten eines Kartells vor der Durchsetzung Ihrer Ansprüche, da Sie den Beweis des erlittenen Schadens mit einem zeitintensiven Aktenstudium verbinden. Schließlich beziehen sich die streithaften Bezüge auf Zeiträume, die teilweise mehr als 20 Jahre zurück liegen. Hier kann dem Geschädigten eine Unterstützung geboten werden, indem er die Aktenordner einfach an einen hierauf spezialisierten Digitalisierungspartner übergibt beziehungsweise von diesem abholen lässt. Anschließend wird der gesamten Dokumentenbestand mit Hilfe professioneller Hochleistungsscanner datenschutzkonform digitalisiert. Danach erhält der Geschädigte seinen physischen Dokumentenbestand 1:1 per Kurier zurück.
Erkennung und Klassifizierung der relevanten Unterlagen
Sobald die Unterlagen in einer digital verarbeitbaren Form vorliegen, kann der erste Einsatz unserer KI-Modelle erfolgen: ohne weiteres menschliches Zutun wird der gesamte Dokumentenbestand durchsucht und zum Beispiel nach Layout, Lieferant und Belegart gruppiert. Dieses hilft bei der Differenzierung der für die Schadenbemessung relevanten von allen restlichen (irrelevanten) Belegen. Somit kann ohne Aufwand beim Geschädigten oder der Rechtsanwaltskanzlei die Fokussierung auf die wesentlichen Daten erfolgen.
Informationsextraktion und Auswertung von Schadensersatzansprüchen gegen Flachstahlhersteller
Im nächsten Schritt kann dann die Ermittlung (Extraktion) der notwendigen Informationen erfolgen. Hierzu wird ein Datenmodell definiert, welches auf Erfahrungswissen in der Verarbeitung derartiger Kartellschäden beruht und die Anforderungen von Anwälten und Gutachtern berücksichtigt. Das vorher von unseren Experten trainierte KI-Modell erkennt dann automatisch und zuverlässig diese benötigten Daten in allen relevanten Belegen. Bei Bedarf werden diese noch hinsichtlich ihrer Richtigkeit und Konsistenz validiert. Im Ergebnis stehen die benötigten Datengrundlagen dann in strukturierter, einfach weiter verarbeitbarer Form (z.B. Excel, Datenbank) zur Verfügung.
Schadensermittlung und ‑belegung
Diese relevanten und strukturierten Informationen über die bezogenen Flachstahlerzeugnisse dienen und erleichtern dann sowohl der frühzeitigen Einschätzung als auch – sofern dieses ratsam erscheint – der gutachterlichen Ermittlung des Schadens. Sofern sich dies im Verlauf des Prozesses ergibt, können auch noch zusätzliche Informationen zügig und automatisiert aus den Belegen ermittelt werden. Um die Gerichtsfestigkeit zu gewährleisten und der Gegenseite keine Angriffsflächen zu bieten, sollten außerdem die ermittelten Informationen mit den jeweiligen Belegen verknüpft und das angewendete Verfahren sauber dokumentiert werden.
Juristische Anspruchsdurchsetzung
Auf diesen Grundlagen kann durch einen Rechtsanwalt der juristische Vortrag des Schadensersatzanspruches erfolgen. Diese wird dann verwendet, um die zuvor erhobenen Ansprüche zivilrechtlich geltend zu machen, was nicht zwingenderweise mit einer Klage vor Gericht enden muss. Auch eine vorherige Einigung auf eine außergerichtliche Ausgleichszahlung kann im Interesse aller Beteiligten liegen und den Prozess der Anspruchsdurchsetzung deutlich verkürzen.
Im Bedarfsfall lassen sich Ansprüche bündeln und führen zu Kosteneinsparungen sowie aufgrund ihrer größeren Schlagkraft bei den Gegnern (Kartellanten) zu einer gesteigerten Wahrnehmung. Aber auch kleinere Schadenssummen stellen kein grundsätzliches Problem dar.
Sind Sie an der Ermittlung eines Schadensersatzes beteiligt?
Ob Prozessfinanzierer, Gutachter/Ökonomen oder Rechtsanwälte – wir unterstützen Sie beim Einsatz von künstlicher Intelligenz in Schadensersatzklagen gegen Flachstahlhersteller.
Koordination und Transparenz
Ein derartiges Verfahren hört sich zunächst nach einem komplexen Unterfangen an. Das muss es aber nicht sein, wenn man sich auf Experten verlässt, die in diesem Vorgehen Erfahrung haben und die Sichtweise der einzelnen Beteiligten verstehen. Der zeitliche Ablauf, das Zusammenspiel der Beteiligten und der notwendige Informationsaustausch lassen sich frühzeitig systematisch gestalten und sollten laufend nachgehalten werden. Auch hier bietet der Einsatz geeigneter IT-Systeme die Möglichkeit, durch regelmäßige Berichte und Statusmitteilungen an die Beteiligten Transparenz über den aktuellen Stand und die weitere Vorgehensweise zu erzeugen.
Fazit
Die deutsche Rechtsordnung verfügt über ein gut funktionierendes System ziviler Schadensersatzklagen, welches die Durchsetzung derartiger Ansprüche unterstützt. Häufig besteht die Kernherausforderung tatsächlich in dem fundierten Nachweis und der Begründung der entstandenen Schäden vor Gericht und gegenüber der Gegenseite. Hierbei stehen wir Ihnen als leistungsfähiger Partner zur Seite, der auf selbstlernende und hochwertige Informationsgewinnung mit Künstlicher Intelligenz in dokumentenbasierten Prozessen spezialisiert ist. So konnte die inserve bereits in vielen Kartellen (z.B. LKW, Rundholz, Zucker) umfangreiche, spezialisierte und praxiserprobte Werkzeuge und Vorgehensweisen zum Einsatz bringen und immer weiter optimieren.
Gemeinsam mit einem starken juristischen Partner und gegebenenfalls auch einem Prozessfinanzierer lassen sich so die entstandenen Schäden erfolgreich geltend machen. Sprechen Sie uns hierzu gerne an.
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