Man­dan­ten ge­win­nen und Kla­gen gut vor­be­rei­ten – für mehr Er­folg in der Durchführung

 

Wie läuft die Man­dan­ten­ge­win­nung im Kar­tell­recht? Im Kar­tell­recht kön­nen un­ter­schied­li­che Un­ter­neh­men auf die ver­schie­dens­ten Ar­ten be­trof­fen sein. In man­chen Fäl­len trifft es gro­ße Un­ter­neh­men, die Schä­den sind dann ge­bün­delt und die ein­zel­nen Un­ter­neh­men ha­ben je­weils ein ho­hes Schadensvolumen.

Es kön­nen aber auch vie­le klei­ne und mitt­le­re Un­ter­neh­men von il­le­ga­len Preis­ab­spra­chen ge­schä­digt wor­den sein. Neh­men wir z.B. das LKW Kar­tell oder das Pflan­zen­schutz­mit­tel­kar­tell. In die­sen Kar­tell­fäl­len hat es vie­le ver­schie­de­ne Spe­di­tio­nen bzw. Land­wir­te ge­trof­fen und die Scha­dens­vo­lu­mi­na wa­ren meist ver­hält­nis­mä­ßig klein. Bei der Ver­tei­lung von Schä­den mit der glei­chen oder ähn­li­chen Ur­sa­che auf ver­schie­de­ne Ge­schä­dig­te mit ge­rin­ge­rer Höhe spricht man von Streu­schä­den. Bei die­ser Art von Schä­den sind die Scha­dens­vo­lu­mi­na für den ein­zel­nen viel ge­rin­ger als die Kos­ten für die Durch­set­zung der An­sprü­che vor Ge­richt. In die­sen Fäl­len bie­tet sich eine Sam­mel­kla­ge an, um vor Ge­richt sei­ne An­sprü­che durch­zu­set­zen. Doch wo fin­det man wei­te­re Ge­schä­dig­te? Wer or­ga­ni­siert das Gan­ze und bringt alle an ei­nen Tisch? Wie kom­plex ist das überhaupt?

Sammelklagen erfolgreich koordinieren

Kla­gen im Kar­tell­recht er­folg­reich ko­or­di­nie­ren – die Beteiligten

Die Ko­or­di­na­ti­on ei­nes sol­chen Pro­jek­tes ist aus­ge­spro­chen kom­plex und soll­te nicht un­ter­schätzt wer­den. Von der Man­dan­ten­ge­win­nung bis zum er­folg­rei­chen Pro­zess gibt es ei­ni­ge Her­aus­for­de­rung. Alle Be­tei­lig­ten müs­sen wäh­rend des ge­sam­ten Pro­zes­ses kon­ti­nu­ier­lich auf dem Lau­fen­den ge­hal­ten wer­den und mit­ein­an­der in­ter­agie­ren. Wo­bei je­der mög­lichst we­nig Zeit in­ves­tie­ren möchte.

Je mehr Par­tei­en an ei­nem Pro­zess be­tei­ligt sind, des­to grö­ßer ist der Auf­wand für die Syn­chro­ni­sa­ti­on der Be­tei­lig­ten und der an­fal­len­den Auf­ga­ben. In der Vor­be­rei­tung sind die fol­gen­den Par­tei­en und de­ren Auf­ga­ben zu ko­or­di­nie­ren und auf­ein­an­der abzustimmen:

Kanz­lei oder Rechtsanwälte

Hier wird der gan­ze Pro­zess an­ge­sto­ßen. Die An­wäl­te, die die Sam­mel­kla­ge ins Le­ben ru­fen, küm­mern sich wäh­rend der Vor­be­rei­tung um die Man­dan­ten­ak­qui­se, die Ver­trä­ge, die Aus­wer­tung der Da­ten und die Er­stel­lung der Angebote.

Ge­schä­dig­te

Die Ge­schä­dig­ten müs­sen sich für die Sam­mel­kla­ge an­mel­den und die, für die An­spruchs­be­grün­dung not­wen­di­gen Un­ter­la­gen, di­gi­tal zur Ver­fü­gung stel­len. Sie er­hal­ten, nach Prü­fung der grund­sätz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Teil­nah­me am Kar­tell­ver­fah­ren, ei­nen Ver­trag für die Über­tra­gung des Man­dats. Vor oder nach Prü­fung der ein­ge­reich­ten Da­ten er­hal­ten die Ge­schä­dig­ten ein An­ge­bot über die Konditionen.

Pro­zess­fi­nan­zie­rer Link: Prozessfinanzierung

Der Pro­zess­fi­nan­zie­rer tritt le­dig­lich als Geld­ge­ber auf, der die Anwalts‑, Ge­richts- und üb­ri­gen Pro­zess­kos­ten auf ei­ge­nes Ri­si­ko trägt. Als Ge­gen­leis­tung wird er im Er­folgs­fall an der er­strit­te­nen Sum­me be­tei­ligt. Dies kann bei 20 bis 35 Pro­zent lie­gen, aber auch deut­lich hö­her (Quel­le: https://anwaltsblatt.anwaltverein.de/de/anwaeltinnen-anwaelte/anwaltspraxis/prozessfinanzierer-tipps-fuer-anwaltspraxis-und-ein-aktueller-marktueberblick) .

Dienst­leis­ter

Im Kar­tell­ver­fah­ren kön­nen ver­schie­de­ne Dienst­leis­ter für eine ef­fi­zi­en­te Durch­füh­rung sor­gen. Neh­men wir das Ein­sam­meln und Aus­wer­ten der Da­ten. In der Re­gel er­folgt der Upload der Da­ten über ei­nen Datenportalanbieter.

Die Aus­wer­tung der hoch­ge­la­de­nen Da­ten kann über ei­nen wei­te­ren An­bie­ter mit ei­ner In­tel­li­gent Do­cu­ment Pro­ces­sing Platt­form und pass­ge­nau­en Ser­vices au­to­ma­ti­siert und da­durch er­heb­lich ver­ein­facht wer­den. Dies spart den Ein­satz von Fach­kräf­ten und ver­bes­sert die Qua­li­tät der aus­ge­wer­te­ten Daten.

Gut­ach­ter

Der Gut­ach­ter er­hält die ex­tra­hier­ten Da­ten und stellt die Scha­dens­hö­he fest. Er be­rei­tet die Da­ten für das Ge­richt nach­voll­zieh­bar auf.

Die­sen im Grun­de sehr kom­ple­xen Pro­zess kann man mit Er­fah­rung, Ex­per­ti­se und ei­ner sorg­fäl­ti­gen Vor­be­rei­tung so auf­bau­en und ko­or­di­nie­ren, dass sich ein Scha­den­er­satz­an­spruch im An­schluss mög­lichst ef­fi­zi­ent durch­set­zen lässt. Da­durch kann sich letzt­end­lich je­der auf sei­ne Auf­ga­ben kon­zen­trie­ren und hat ge­nü­gend Zeit im Vor­feld er­for­der­li­che Un­ter­la­gen zu lie­fern oder Rich­tungs­ent­schei­dun­gen zu treffen.

Sammelklagen vorbereiten

Was muss für eine Kla­ge be­rück­sich­tigt wer­den muss – die Vorbereitung

Man­dan­ten­ge­win­nung im Kartellrecht

Nach­dem sich ein An­walt bzw. eine Kanz­lei ent­schie­den hat, eine Sam­mel­kla­ge auf­zu­set­zen, müs­sen Man­dan­ten ge­won­nen wer­den. Die Man­dan­ten­ge­win­nung er­folgt über ver­schie­de­ne on­line Ka­nä­le, wie eine ei­ge­ne Web­sei­te für die Kam­pa­gne oder auch über Ver­bän­de und Netz­wer­ke. Zen­tra­les Ele­ment der Kam­pa­gnen ist die ei­gen­stän­di­ge Landing­pa­ge. Auf der Landing­pa­ge er­hal­ten die Ge­schä­dig­ten wei­te­re Informationen.

Re­gis­trie­rung und Datenupload

Die Landing­pa­ge dient aber nicht nur als An­lauf­punkt und rei­ne In­for­ma­ti­ons­quel­le. Sie ist auch der ers­te Kon­takt­punkt für die Ge­schä­dig­ten mit der Kanz­lei. Die Ge­schä­dig­ten kön­nen sich hier di­rekt re­gis­trie­ren, wenn sie an der Sam­mel­kla­ge teil­neh­men möch­ten und Ihre Da­ten hochladen.

Man­da­tie­rung und Einigung

Nach Prü­fung der Vor­aus­set­zun­gen für die Teil­nah­me an der Sam­mel­kla­ge schlie­ßen Kanz­lei und Ge­schä­dig­ter ei­nen Ver­trag, die so­ge­nann­te Man­da­tie­rung. Der Ge­schä­dig­te er­hält ein An­ge­bot von der Kanz­lei, mit den Kon­di­tio­nen. Es wird ver­trag­lich fest­ge­legt, wie der Scha­den­er­satz im Er­folgs­fall auf­ge­teilt wird und wer das Ri­si­ko trägt.

Es ist je nach Kar­tell un­ter­schied­lich, ob für das An­ge­bot vor­ab schon alle Un­ter­la­gen aus­ge­wer­tet wer­den müs­sen, oder di­rekt nach der An­mel­dung au­to­ma­ti­siert ein An­ge­bot über ei­nen pro­zen­tua­len An­teil der spä­te­ren Scha­dens­sum­me an den Ge­schä­dig­ten ge­sandt wird. Je schnel­ler und de­tail­lier­ter die Aus­wer­tung der ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen er­folgt, des­to bes­ser kön­nen die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen der Ge­schä­dig­ten ge­prüft und die Scha­dens­sum­me für das An­ge­bot ein­ge­schätzt werden.

Da­ten­u­pload und Prü­fung der ein­ge­reich­ten Unterlagen

Dies ist ein sehr auf­wän­di­ger Teil des Pro­zes­ses. Die von den Ge­schä­dig­ten ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen müs­sen aus­ge­wer­tet wer­den. Da­bei han­delt es sich oft um völ­lig ver­schie­de­ne Do­ku­men­te was die Qua­li­tät und das For­mat an­geht. Von ge­scann­ten Do­ku­men­ten, bis zu Han­dy­auf­nah­men wird al­les Mög­li­che hoch­ge­la­den. Es han­delt sich z.B. um Rech­nun­gen mit ver­schie­dens­ten Po­si­tio­nen, die alle ein­zeln aus­ge­wer­tet und ge­prüft wer­den müs­sen. Da­bei ist zu prü­fen, ob je­der Po­si­ti­on auch wirk­lich un­ter das Kar­tell fällt. Da­bei kön­nen schon mal ei­ni­ge Po­si­tio­nen weg­fal­len und die Scha­dens­hö­he, von der man nach ei­nem Über­blick über die Rech­nungs­sum­men viel­leicht aus­ge­gan­gen ist, deut­lich reduzieren.

Lei­der fal­len oft erst an die­ser Stel­le im Pro­zess feh­ler­haf­te oder feh­len­de Da­ten auf. Bei­spiel­wei­se kön­nen die Rück­sei­ten der Do­ku­men­te feh­len oder es wur­den Kon­to­aus­zü­ge statt Rech­nun­gen hoch­ge­la­den. Jetzt hat oft je­der Be­tei­lig­te ge­kap­sel­te Pro­zes­se, in de­nen der Ge­schä­dig­te eine ei­ge­ne Kun­den­num­mer hat, die von der Num­mer der an­de­ren ab­weicht. Wenn in sol­chen Fäl­len die ein­zel­nen Pro­zess­schrit­te der Be­tei­lig­ten nicht sau­ber in­ein­an­der­grei­fen, kann man nicht ein­fach so zu ein­zel­nen Schrit­ten zu­rück­sprin­gen. Oft muss für den Ge­schä­dig­ten dann der Pro­zess von der Re­gis­trie­rung an kom­plett neu ge­star­tet wer­den, was zu un­nö­ti­gen Ver­zö­ge­run­gen und Auf­wand führt. Ins­be­son­de­re dann, wenn jetzt ALLE Do­ku­men­te von dem Ge­schä­dig­ten neu hoch­ge­la­den wer­den müssen.

Da­ten­ex­trak­ti­on

Nach­dem sich die Be­tei­lig­ten auf ein Da­ten­mo­dell ge­ei­nigt ha­ben, mit dem der Gut­ach­ter wei­ter­ar­bei­ten kann, wer­den die ent­spre­chen­den Da­ten ex­tra­hiert und für die Kanz­lei und den Gut­ach­ter be­reit­ge­stellt. Da­bei muss der Da­ten- und Do­ku­men­ten­fluss op­ti­mal für alle Be­tei­lig­ten im Zu­griff sein.

Mandantengewinnung in Sammelklagen Kartell

Fa­zit

Es han­delt sich zwar um ei­nen kom­ple­xen Pro­zess, den man leicht un­ter­schät­zen kann, der aber auch mit der ent­spre­chen­den Er­fah­rung gut ma­na­ge­bar und teil­wei­se au­to­ma­ti­sier­bar ist. Ins­be­son­de­re im Be­reich der Prü­fung und Ex­trak­ti­on der Da­ten lässt sich der Pro­zess gut au­to­ma­ti­sie­ren und da­durch er­heb­lich be­schleu­ni­gen. Dienst­leis­ter mit ei­nem gro­ßen Er­fah­rungs­schatz in der Zu­sam­men­ar­beit mit Kanz­lei­en und Pro­zess­fi­nan­zie­rern, kön­nen in dem Pro­zess ei­nen wert­vol­len Bei­trag leis­ten. Sie kön­nen Werk­zeu­ge lie­fern und hel­fen, die Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern, um den Pro­zess ef­fi­zi­ent abzuwickeln.

Wir bei in­ser­ve ha­ben aus­ge­hend von un­se­rer Kern­kom­pe­tenz – der In­for­ma­ti­ons­extrak­ti­on – im Lau­fe der Jah­re im­mer mehr Best Prac­ti­ces und Bau­stei­ne für die Vor­be­rei­tung von Sam­mel­kla­gen im Kar­tell­recht entwickelt.

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